+41 52 659 14 04 sonja.gnaedinger@bluewin.ch

Wichtige Überlegungen beim Katzenkauf

Beim Kauf einer Katze übernehmen Sie Verantwortung für ein Lebewesen, das sehr alt werden kann. Überlegen Sie daher sorgfältig, ob eine Katze in Ihr Leben passt und ob Sie genügend Zeit für die Betreuung und Zuwendung haben. Katzen benötigen Aufmerksamkeit und Pflege.

Entscheiden Sie, ob Sie ein Kitten oder eine ältere Katze adoptieren möchten. Jede Lebensphase hat unterschiedliche Bedürfnisse. Kitten sind verspielt und lernen ihre Grenzen kennen, während ältere Katzen ruhiger, aber möglicherweise von vergangenen Traumata beeinflusst sein können.

Wichtig ist auch die Entscheidung zwischen einer reinrassigen Katze und einem Mischling. Verschiedene Katzenrassen unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch im Wesen. Das Verhalten einer Katze wird sowohl durch die Rasse als auch durch ihre bisherigen Erfahrungen geprägt. Bis zu einem Alter von acht Wochen lernen Kätzchen besonders viel. Die Katzenmutter und der Züchter spielen eine wichtige Rolle bei der Sozialisierung, die viel Zeit und Aufmerksamkeit erfordert.

Überlegen Sie, ob eine Katze in Ihren Tagesablauf passt. Sind Anpassungen nötig, um die Katze glücklich zu machen? Haben Sie bereits Haustiere, und wie könnten diese auf ein neues Familienmitglied reagieren?

Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Katze als Wohnungskatze oder als Freigänger halten möchten. Beachten Sie, dass nicht jede Rasse für das Leben als Freigänger geeignet ist. Prüfen Sie, ob Ihr Zuhause sicher für eine Katze ist – denken Sie an Verkehr, Balkone und giftige Pflanzen.

Die meisten der etwa 36 verschiedenen Rassen werden auch in der Schweiz gezüchtet. Darunter hat es anspruchsvolle Rassen. Aber auch im Wesen sehr gutmütige Tiere. Wichtig ist zu beachten, dass Katzen idealerweise nicht als Einzeltiere in Wohnungen gehalten werden sollten.

Wenn Sie sich entschieden und alles geklärt haben, nehmen Sie Kontakt mit einem Züchter auf. Besuchen Sie ihn zuhause, um sich ein Bild zu machen. Seit 2023 muss das abgegebene Kätzchen mindestens 14 Wochen alt sein, gechipt und zweimal gegen Katzenkrankheiten geimpft sowie auf Leukose getestet sein. Der Impfausweis und der Stammbaum müssen Ihnen ausgehändigt werden.

Viele Züchter verwenden einen Kaufvertrag, der vom Verband bereitgestellt wird. Lesen Sie diesen genau durch und lassen Sie sich unklare Texte erklären. Bei Rassenkatzen wird zwischen Liebhaber-, Ausstellungs- und Zuchttieren unterschieden, was sich im Preis widerspiegelt. Nicht jedes Tier eignet sich als Zucht- oder Ausstellungstier. Lassen Sie sich vom Züchter beraten, ob das Kätzchen zur Zucht freigegeben wird oder ob es besser als Liebhaber-Tier geeignet ist. Unterschreiben Sie keine Verträge, die unklare Aufpreise enthalten.

Die täglichen Kosten für Futter und Streu liegen bei etwa 3-6 CHF. Jährliche Impfungen kosten ca. 100-150 CHF, je nach Tierarzt. Bedenken Sie zusätzliche Kosten für unvorhersehbare Krankheiten. Der Anschaffungspreis einer Rassenkatze variiert, besonders bei populären oder seltenen Rassen, sowie bei besonderen Farben und Mustern. Bei Zucht- und Spitzentieren ist der Preis am höchsten.

Seien Sie vorsichtig bei Rassenkatzen ohne Stammbaum, da nur dieser als Rassenzeugnis gilt. Die FFH untersagt ihren Mitglieder ausdrücklich den Verkauf von Katzen ohne Stammbaum! Ein Kätzchen vom Bauernhof kann eine günstige Alternative sein, sollte aber vor dem Einzug tierärztlich untersucht werden. Weitere Kosten entstehen durch die unvermeidliche Kastration.

Nun viel Glück und Freud mit dem unbestrittenen Haustier NR 1!!

Checkliste: Der Besuch beim Züchter

Um dir eine kleine Hilfe an die Hand zu geben, haben wir eine Liste erstellt.

  • Bitte besuche nur einen Züchter oder ein Tierheim pro Tag, um die Verbreitung von Bakterien zu vermeiden.
  • Jeder Züchter oder Tierpfleger im Tierheim freut sich, wenn du pünktlich oder frühzeitig absagst, wenn Du verhindert sein solltest.
  • Beantworte die Fragen offen und ehrlich, die dir gestellt werden (z. B. Freigänger, Zucht usw.).
  • Erstelle eine Liste mit Fragen, die du stellen möchtest, und lass dir alle Papiere zeigen (Zuchtgenehmigung, Stammbäume der Elterntiere, Vereinszugehörigkeit usw.).
  • Frage nach den Elterntieren und lass dir Vater und Mutter zeigen. Eventuell ist der Vater nicht in der besuchten Zucht. Frag dann, wo oder in welcher Zucht er besucht werden kann, und wieso er nicht in der von dir besuchten Zucht ist.
  • Wenn du Interessiert bist und einem der Kitten aus der Zucht einen Lebensplatz schenken möchtest, kontaktiere den Züchter telefonisch, um einen Termin zu vereinbaren. Beachte jedoch, dass du nur gesund zu einem Besuch kommen solltest. Wenn du oder ein Familienmitglied bereits erkrankt sind oder vor kurzem eine ansteckende Krankheit wie Husten, Schnupfen, Grippe, Rachenhals-Mandelentzündung oder Magen-Darm gehabt habt, verschieb den Besuch, bis du völlig auskuriert bist. Bedenke, dass die Kitten noch kein voll ausgebildetes Immunsystem haben und leicht anfällig für Krankheiten sind. Verstehe auch, wenn der Züchter dir nicht erlaubt, sehr kleine Babys zu anzufassen, wenn du deine Hände nicht vorher desinfiziert hast, und wenn du deine Straßenschuhe ausziehen musst, wenn du die Kinderstube betrittst.

 

Wir wünschen dir viel Freude und Spaß beim Kennenlernen unserer Kitten und den Elterntiere.

Woran Sie gute Züchter erkennen

Leider haben wir immer wieder Sorgentelefone zu beantworten. Es ist uns nicht zu viel, aber die armen Tiere, sowie das Leid, könnte doch vermieden werden. Wenn Sie eine Katze kaufen möchten, achten Sie darauf, dass sie aus gutem Hause kommt. Gute Züchter erkennt man nicht nur daran, dass sie Ihnen alle Papiere vorlegen.  Sondern auch daran, wie die Tiere gehalten werden.

Mit seriöser Zucht lässt sich kaum Geld verdienen! Hobbyzüchter heisst nicht, weniger qualifiziert zu sein. Telefonieren Sie mit  einem Zuchtverband oder erkundigen Sie sich persönlich nach Züchtern in Ihrer Nähe. Am besten besuchen Sie eine Katzenausstellung.

Gute Züchter erkennen Sie an dem Wissen. Eine Katze zu kaufen bedeutet auch, sich mit dem Züchter auseinanderzusetzten.  Er wird Sie nach den Wohnverhältnissen fragen. Oder ob Sie den Charakter der Rasse, die sie möchten, kennen und er zu Ihnen passt. Er steht Ihnen immer als Berater zur Verfügung. Ein seriöser Züchter wird Ihnen selbstverständlich einen Kaufvertrag aufsetzen. Papiere sind wichtig beim Katzenkauf. Aber lassen Sie sich nicht von diesen Fachausdrücken blenden. Meistens tönen diese sehr gut, sind aber wirklich unbedeutend für den Liebhaber. Die Mitgliedschaft in einem Zuchtverband ist ein gutes Zeichen, dass der Züchter kontrolliert wird. Katzen sollten immer Impfpapiere haben, lassen Sie sich auch diese zeigen.

Fragen Sie nach dem betreuenden Tierarzt, holen Sie auch da Auskünfte ein. Auch ein Stammbaum ist wichtig, lassen Sie sich nicht darauf ein, dass er Tiere ohne einen Stammbaum vermittelt. Lassen Sie sich keine Katze nach Hause bringen, bevor sie nicht 12 Wochen alt ist. Fragen Sie nach der Schonzeit zwischen den Würfen. Die Katzen sollten mehrfach entwurmt sein. Lassen sie sich das im Impf-Buch bestätigen. Die Grundimmunisierung sollte abgeschlossen sein und zwar mit allen dazugehörenden Katzenkrankheiten. Machen Sie sich immer ein Bild vor Ort. Ein Pipigeruch ist nicht verwerflich, wenn ein Deckkater im Hause ist. Dieser hinterlässt ev. hie und da eine Duftmarke. Dürfen die Katzen nur während ihres Besuches im Wohnraum sein? Ansonsten leben sie in einem separaten Zimmer oder Kellerraum? Besonders deutliche Warnzeichen bestehen, wenn Tiere aus dem Kofferraum verkauft werden, zu billigen Preisen.

Unseriöse Züchter handeln profitorientiert. Wer seine Zucht aus Profitgier betreibt, hat auffallend viele Katzenbabys im Jahr im Angebot. Ein seriöser Züchter wird Ihnen keinen Zuchtkater zum Decken geben oder zur Verfügung stellen, ohne dass Sie in einem Verein oder ein Verbandmitglied sind. Er wird auch keine Zuchttiere weitergeben, ohne abgeklärt zu haben, dass Sie im Verein oder ein Verbandmitglied sind. Also Augen auf beim Katzenkauf. Die buntesten Homepages und den besten Stichworten gehören nicht immer den besten Vertragspartner.

Die Point Katze

Vor vielen tausend Jahren gab die getigerte Katze ihr wildes Leben in der Steppe Ägyptens auf und wurde eine zahme Mäusefängerin. Schwarz war lange Zeit vor Beginn unserer heutigen Zeitrechnung, die erste „neue“ Farbe, die durch Mutation eines einzigen Gens entstanden ist. Wann andere Farben, wie Schwarz – Weiss, Rot, Schildpatt, Schildpatt – Weiss, Blau, die Siam / Burmazeichnung, entstanden oder aufgetaucht sind, lässt sich heute nicht mehr sagen.

Dank der organisierten Rassenkatzenzucht, die vor etwa 120 Jahren begann, wurde die Farbenvielfalt fast unüberschaubar. Die meisten Eigenschaften einer Katze, wie beispielsweise der Körperbau, die Funktion der inneren Organe, das Wesen, die Fruchtbarkeit, die Resistenz gegenüber Krankheiten usw. folgen einem polygenen Erbmuster. Fellfarbe und Muster werden jedoch in erster Linie monogen, durch die Haupt-Gene bestimmt. Um die polygene Vererbung  umgehen zu können, müssen sie gezielt angewendet werden. Damit das äussere Erscheinungsbild der Katze dem vom Mensch kreierten Rassenstandard möglichst nahe kommt, ist das Geheimnis erfolgreicher Rassenkatzenzucht. Wenn jedoch ein genetischer Defekt bei Katzen vorkommt, sollte ein Katzenzüchter zum Wohle der Katze entscheiden! Das ist oftmals eine Entscheidung zwischen Ethik und Kommerz!

Die Genetik ist für alle Katzen gleich. Katzen mit rezessiven Farben, können keine Kitten mit dominanten Farben bekommen. Eine Katze mit Point-Zeichnung kann nur dann Kitten mit Point-Zeichnung bekommen, wenn der Partner mindestens ein Gen für Point-Zeichnung trägt. Zwei langhaarige Katzen können keine kurzhaarige Kitten erhalten, aber zwei kurzhaarige Katzen langhaarige.

Kitten mit Weiss-Scheckung haben immer einen Elternteil mit Weiss-Scheckung (abgesehen von wenigen Ausnahmen). Bevor sie mit der Farbbestimmung beginnen, sollten sie das Geschlecht der Katze kennen. An den Geschlechtshormonen befinden sich die Informationen, ob eine Katze die Farbe Black-Serie im Fell zeigt, ob sie rotes Fell hat oder ob sie gar beide Farben in ihrem Fell vereint. Die erste Aufgabe bei der Farbbestimmung ihrer weiblichen Katze ist es die Fussballen auf Tortic zu untersuchen. Die Nase liefert auch ein wichtiges Untersuchungsmerkmal das beweist, ob eine Katze einfarbig oder Tabby ist. Weisse Katzen haben immer einen rosa Nasenspiegel. Typisch für eine Point Katze ist, dass die Haare zwischen den Fussballen bräunlich statt schwarz sind. Die cs/cs Gene, die für die Point-Zeichnung verantwortlich sind, machen aus schwarzem Haar bräunliches Haar.

Point Katzen sind Katzen deren Körperfell aufgehellt ist, in den kühlen Regionen, die sogenannten Points, wie Gesicht, Ohren, Beine, Schwanz und Hodensack dunkel gefärbt sind. Die Farbe der Points richtet sich nach der genetischen Grundfarben der Katze. Ursache der Entfärbung des Körperfells ist eine Mutation, die zu einem Teilalbinismus führt. Verantwortlich ist also eine erbliche Stoffwechselstörung. In der Katzenzucht spricht man von Colourations-Gen. Point-Katzen werden nahezu Weiss geboren, da es in der Gebärmutter so warm ist, dass sich kein Melanin bildet. Im Laufe der ersten Lebenswochen, an der kühlen Luft, bilden sich die Points, das Fell dunkelt nach. Diese Katzen haben immer blaue Augen und es gibt zwei genetische unterschiedliche Varianten, Siam oder Burmafaktor. Reinerbige Burmesen haben dagegen gelbe Augen. Im Prinzip kann jede Fellfarbe auch als Point vorkommen.

Nicht alle Farben sind aber bei jeder Rasse erlaubt. Die klassische Stamm-Farbe Seal-Point leitet sich von schwarz ab. Bei den Ragdoll gehört ein in Grösse und Vererbung festgeschriebener Weissanteil zum Standard.  Für die Ausbildung der Point- Färbung ist eine Form der Albinismus der Untergruppe O C A 1 B verantwortlich, die ein Enzymdefekt hervorruft. Die Produktion von Pigmenten ist nicht gänzlich blockiert, sondern es kann etwas durch die Restfunktion gebildet werden. Dabei ist die Aktivität des Enzyms Tyrosinase, die zur Melanisynthese nötig ist, Temperatur unabhängig. Point Katzen sind immer reinerbig, sie haben immer Point-Farbigen Nachwuchs. Genetische Farbe ist entweder Schwarz oder Rot. Alle anderen Farben und Farbabstufungen sind Mutationen. Ein Kater kann also genetisch gesehen entweder Rot oder Schwarz sein. Die Weisse Fell- Farbe einer Katze ist im eigentlichen genetischen Sinn keine Farbe, sondern das Fehlen von Farbe. 

Hiermit habe ich versucht etwas Licht ins dunkle der Point-Katze zu bringen. Es ist sehr schwer und sehr theoretisch. Wenn jemand noch mehr erklären kann bzw. will, ist damit eingeladen, das zu tun. Danke fürs mitmachen. Kommentare erwünscht.